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Dr. Syros: Joint Practice – Vol. 2 (Review)

Artist:

Dr. Syros

Dr. Syros: Joint Practice – Vol. 2
Album:

Joint Practice – Vol. 2

Medium: CD
Stil:

Modern- und Retro-Jazz

Label: Meixmusic Records
Spieldauer: 39:45
Erschienen: 23.02.2024
Website: [Link]

Na, das passt doch: Gerade erst wurde der tägliche Joint von der deutschen Regierung legalisiert und gleich die ersten Joint-Parties gefeiert, da dürfen nunmehr alle, die neben den Joints auch den Jazz mögen, gemeinsam mit DR. SYROS ihre dazugehörige canabisbenebelte Musik-Party feiern und „Joint Practice – Vol. 2“ auflegen.


Und bei solchem Titel darf natürlich der entsprechende Groove nicht fehlen – und den haben DR. SYROS definitiv auch auf dem Nachfolger des schon sechs Jahre zurückliegenden Debüts „Joint Practice – Vol. 1“ echt drauf. Dabei haucht besonders der Keyboarder Martin Sörös nicht nur am Piano, sondern auch an Synthesizer und Rhodes der Musik ein besonderes Retro-Tasten-Flair ein und erinnert in seinem Spiel häufig an solche Größen wie JOE ZAWINUL oder HERBIE HANCOCK, während Julian Hesse seine Trompete immer wieder gerne im Stile eines MILES DAVIS klingen lässt. Hier werden also tatsächlich besonders diejenigen beglückt sein, die gerne in der Jazz-Vergangenheit schwelgen, als dieser sich vorsichtig den modernen (Beat-)Klängen anzunähern versuchte und einerseits auf eingängigere Beats sowie andererseits auf breitere Synthie- und Rhodes-Klangflächen setzte. Die Spielweise von DR. SYROS setzt dabei eher auf die ruhigeren statt komplex-improvisierten Klänge, sodass auch jemand, der sich diesem Musik-Genre anzunähern versucht, aber damit bisher nicht viel anfangen konnte, mit „Joint Practice – Vol. 2“ gut bedient ist.


Das vom Bandnamen her promovierte Quartett mit dem Hang zu Rauschmitteln überzeugt neben der guten Tastenarbeit und einem den Groove verbreitenden Bass zudem durch eine großartige Bläserleistung (Trompete und Flügelhorn) von Julian Hesse, während Schlagzeuger Daniel Mudrack mal mit Besen, mal mit Drumstick für den richtigen Takt sorgt.

Darum sollte man diese Review wohl mit genau den so passenden Worten schließen, die unter der Homepage der Band zu finden sind und die Wirkung besonders des ersten 'Joint'-Albums auf den Punkt bringen: „Also... zurücklehnen und zuhören oder die Füße hochlegen und tanzen! Beides ist möglich und sollte es auch sein. Niemand ruft eine Gemeinschaftspraxis für nur eine Behandlung an, oder? Das ist richtig. Die Wechselwirkung zwischen Rhythmus und Klang, die Kombination von Jazz und HipHop, die auf diesem Album zu hören ist, könnte all die üblichen Hörmuster außer Kraft setzen, an die man gewöhnt ist. 'Joint Practice' wurde zum Spaß gemacht. Ernsthafter Spaß allerdings, schließlich handelt es sich um vier ernsthafte Musiker, die diesen Sound kreieren, um ihre Vorstellung von modernem R'n'B infundiertem Jazz zu präsentieren.“


FAZIT: Mit der Fortsetzung des bereits 2018 erschienenen „Joint Practice – Vol. 1“ meldet sich das deutsche Jazz-Quartett DR. SYROS im deutschen Joint-Land mit „Joint Practice – Vol. 2“ zurück und präsentieren uns seinen eigenen Jazz-Tripp mit viel Retro-Flair, der besonders durch den Pianisten an Synthies und Rhodes erzeugt wird, während Trompete und Flügelhorn für eine verträumte Miles-Davis-Atmosphäre sorgen. Groove, Beats, klare Strukturen und rhythmische Harmonien jenseits von übertriebener Experimentierfreude sorgen dafür, dass selbst diejenigen, denen der Jazz nur unter Vorbehalt gefällt, nicht überfordert werden. Eine ideale Einstiegs-Platte für dieses Musik-Genre, während man dabei vielleicht einen seit dem 1. April (Kein April-Scherz!) legalisierten Joint durchzieht.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1031x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Aah
  • Dr. Syros Is Back
  • Early Riser
  • Mantra
  • Smombie
  • DTS
  • Little Swang

Besetzung:

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